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Europäjsvher Grauwolf

Kleine Wolfskunde

Was du nicht kennst, das fürchtest du

Was du fürchtest, das bekämpfst du.

1)indianische legenden erzählen von einem heiligen Bündnis zwischen Wölfen und Menschen,in dem jeder versprach, des anderen Familie und Land zu respektieren. die Wölfe haben ihre Vereinbarung bis heute eingehalten…                            

2)der Indianerstamm der Schoschonen glaubte, Kojoten und Wölfe hätten die Welt geschaffen und die Geister verstorbener Stammesmitglieder würden nach deren Tod ins Reich der Kojoten eingehen. Wölfe würden die Pfade bewachen, über die die toten schritten, deren Seelen aufwecken und sie im Fluss reinigen. erst im Anschlug an diese Prozedur könnten der gereinigte Geist die ewigen Jagdgründe betreten.   1&2 shaun ellis

Wolf Herkunft/Geschichte

Gemäß Fossilienfunde seit ca. 2 Mio Jahren auf der eurasischen Kontinentalplatte

Schutzstatus in Europa gemäß FFH Richtlinie 

Vom Wolf zum Hund.

Der Wolf ist der Urvater aller Hunde aber wie kam es dazu?

Das weiß niemand so genau und daher gibt es viele Theorien und kuriose Spekulationen. Es reicht vom Lagerwolf über Jagdhelfer bis zu von Hand aufgezogenen Wolfswelpen. Das kann jeder für dich selbst entscheiden. 😎

Der Wolf und sein negatives Image.

Im Fernsehen (ARD) lief ein Bericht über rechtsextreme Terroristen, mit der Zusatzbezeichnung „einsame Wölfe“. 

Hierdurch wird unbewusst der Wolf in die Böse, gefährliche Ecke gestellt. 

Was genau einsame Wölfe sind, erkläre ich später.

Dazu kommen natürlich die Märchen vom bösen Wolf. Die alle genau so wahr sind, wie der gestiefelte Kater oder Tischlein Deck dich.

Im Gegensatz dazu, weiß der Mensch natürlich über das ausgeprägte Sozialverhalten der Wölfe. Woher kämen sonst die häufigen Geschichten über Wolfskinder oder Romulus und Remus bzw Mogli?

Wölfe spielen eine bedeutende Rolle in der menschlichen Mythologie und Märchen. Doch dazu mehr in einen separaten Teil.

Europäischer Grauwolf, Steckbrief

Lateinischer Name: Canis Lupus

Gruppe: Canivoren, Hundeartige

Rumpflänge 100-140 cm

Gewicht ca. 20-40kg

Weibchen ca. 20% kleiner als Rüden

Wölfe sind sogenannte Augentiere, sie haben ein ausgeprägtes Sehvermögen und mit einem Blickwinkel von ca. 250° (Mensch 180°) können sie hervorragend, auch in der Nacht sehen.

Das ausgeprägte Gehör kann Frequenzen von bis 40hz wahrnehmen, was dem Ultraschallbereich von Kleinnagern entspricht

Das Hörvermögen von uns Menschen ist nur bis 20Hz

Wölfe können ein Wolfsheulen noch in ca. 6-10km Entfernung wahrnehmen. 

Die Geruchswahrnehmung ist beim Riechepithel (Gewebe der Nasenschleimhaut) mit 130/cm2 um das 26fache besser ausgeprägt als beim Menschen. Wir haben nur 5/cm2

Das kräftige Gebiss eines Wolfes hat 42 Zähne und kann problemlos Elchknochen durchbeissen.

Fortbewegung:

Im sog. Wolfstrab, behalten sie eine Geschwindigkeit von 10 km/h ausdauernd und stundenlang bei.

Auf diesen Wanderungen können sie Strecken zwischen 80-100 km/Tag zurücklegen. Hier gibt es unterschiedliche Angaben. Manche Schätzungen belaufen sich auf 150km/Tag, das dürfte jedoch die Ausnahme sein.

Während der Jagd erreichen Wölfe eine Geschwindigkeit von ca. 40km/h und kurzfristig in extrem Situationen bis zu 60km/h.

Wölfe sind auch gute und ausdauernde Schwimmer.

Kommunikation der Wölfe.

Wer kennt es nicht? Das schaurig schöne, oder doch furchteinflössende Heulen eines Wolfsrudels. Beinahe jede*r Besucher*in eines Wildparks o.ä. die vor einem Wolfsgehege stehen, versuchen das Heulen nachzuahmen. 

Auch Wölfe benutzen die typischen Hundelaute wie Bellenoder Winseln.

Jedes Rudel hat seinen eigenen unverwechselbaren Klang. 

Durch das heulen wird über große Entfernung den anderen Wölfen mitgeteilt wie z.b.: Ich habe erfolgreich gejagt, ich bin verletzt, dieses Revier ist besetzt usw. Es dient auch der Kontaktaufnahme zwischen Rüde und Weibchen.

Das Wolfsheulen eines Rudels habe ich aufgezeichnet und kann man sich hier anhören.

Wolfsheulen Audio

Die normale Kommunikation zwischen Wölfen erfolgt jedoch „nonverbal“ durch die Körperhaltung, wie man sie bei fast allen Tieren beobachten kann.

Hier zeigen verschiedene Körperhaltung Dominanz, Aufmerksamkeit, Unterwerfung usw. an. 

Vom Einsamen Wolf zum Rudel.

Mit erreichen der Geschlechtsreife, im Regelfall  im Alter von zwei bis drei Jahren, müssen die Jungwölfe*innen das Rudel verlassen und begeben sich auf Wanderschaft. Diese Wanderwölfe oder auch einsamen Wölfe suchen sich ein freies Revier, mit genügend Nahrung und dem passenden Partner*in um ein eigenes Rudel zu gründen.

Wölfe leben, wie wir Menschen, nicht gerne alleine.

Auf diesen Wanderungen können sie mehrere Hundert Km zurücklegen.

Sozialverhalten der Wölfe. Das Rudel.

Haben sich Weibchen und Rüde gefunden und auch ein passendes Revier in Besitz, steht der Rudelgründung nichts im Wege.

Die zukünftigen Eltern sind für ihre Nachkommen die Leittiere.

Der Respekt der Nachkommen vor den beiden Elterntieren ist sehr hoch und die Führungsposition bleibt unangefochten.

Erst wenn die Elterntiere im fortgeschrittenen Alter sind, kann es vorkommen das ein erfahrener und in der Aufzucht kompetenter Nachkomme die „Führung“ übernimmt. Die „Rentner“ bleiben als erfahrene Berater und Jagdstrategen bis zu ihrem Tod im Rudel.

Europäische Grauwölfinnen sind in der Regel Ende Februar bis Anfang März für eine Woche läufig, sprich Empfängnisbereit.

Nach einer Schwangerschaft von 62-74 Tagen bringt die Wölfin die Jungen zur Welt. Im Durchschnitt sind es 4-6Welpen, mit einem Gewicht von 350-500g. Es gibt eine hohe natürliche Sterblichkeit. Die Anzahl der Welpen ist auch abhängig vom Nahrungsangebot des Reviers. Bei einem hohen Wildbestand können sogar 8 Welpen in einem Jahr geboren werden, bei Nahrungsknappheit auch nur ein bis zwei Welpen. 

Eine natürliche Geburtenkontrolle.

Nach 9-13 Tagen öffnen die Jungen die Augen und ab der 4. Woche bekommen sie ihre ersten Fleischstücke

Erst im zweiten Jahr, entsteht ein typisches Wolfsrudel, denn die jetzt Einjährigen Wölfe, kümmern sich um mit den Nachwuchs und fungieren als Babysitter.

Ein Wolfsrudel ist extrem sozial geprägt. Denn nicht nur die Aufzucht der Jungen ist Familiensache, sondern auch verletzte, Kranke oder Altersschwache Tiere werden vom Rudel mit versorgt.

Die Beute wird gerecht unter allen aufgeteilt. 

Alfa, Beta und Omegawölfe gibt es nur in Gehegen und nicht in der freien Natur.

Da jedoch die meisten Verhaltensstudien auf Gehegebeobachtungen basieren halten sich diese, fachlich falschen, Begriffe hartnäckig.

Beute:

Wölfe sind Nahrungsoppurtunisten.

D.h. Sie fressen, je nach Gebiet, auch Beeren und Früchte.

Bevorzugt werden jedoch Rehe, Hirsche und die Lieblingsspeise Wildschweine. Aber auch Kaninchen und Hasen, können durchaus auf der „Speisekarte“ der Wölfe stehen.

Wenn Schaf – oder andere Weidetiere ungeschützt und unbewacht auf einer Weide stehen, ist es für einen Wolf eine große Verlockung, dieses „Fast Food“ zu reißen. Das ein Wolf nach einem einmaligen reissen von Schaf nichts anderes mehr frisst, ist Blödsinn.

Wie viel frisst ein Wolf? Pro Tag ca. 2kg Fleisch. Wölfe können jedoch wesentlich mehr im Magen transportieren um damit ihre Jungen zu füttern. Wieviel genau muss ich noch exakt verifizieren lassen. Übrigens, eine einzelne Krähe frisst ca 1kg Fleisch pro Tag.

Wölfe suchen sich immer einfache Beute. Wenn ein schwaches Wildschwein vorbeizieht, oder ein Reh, werden sie ihre natürliche Beute erlegen und nicht verschmähen, da das Schaf besonders lecker war.

Beispiel Abruzzen: Dort sind riesige Schaf,Ziegen, Rinder – und Pferdeherden unterwegs. Jedoch gut bewacht und beschützt durch ausgebildete und erfahrene Herdenschutzhunde.

Dort haben nur 4 % der Herdenbesitzer mehr als 2 Tiere durch Wölfe verloren.

Diese machten jedoch 30% der gezahlten Entschädigungen aus. Keine Diskussion zu dem Thema.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, das Wölfe primär ihre natürlich Beute erlegen und nur sehr seltenen Fällen ein Schaf oder ein Kalb reissen.

Bedrohen Wölfe den natürlichen Bestand unserer Wildtiere?

Nein. Wölfe und auch andere Beutegreifer greifen nur regulierend in den Bestand ein. Sprich Kranke und schwache Tiere werden bevorzugt erlegt. Eine natürliche Gesundheitspolizei

Jagdverhalten:

Für gewöhnlich machen sich Wölfe in der Dämmerung zur Jagd bereit.

Dadurch werden die zu unrecht als hinterlistige, böse Jäger bezeichnet. Immer „schleichen“ sie sich im dunklen an.

Warum? Weil sie nachts besser sehen als tagsüber. 

Immerhin sind sie so fair und kündigen das durch das Wolfsheulen an.

Natürlich bringen die Elterntiere dem Nachwuchs das jagen bei.

Rudelangriff?

Das ein ganzes Rudel angreift ist abhängig von der Beute. Ein Elch oder Wisent sind einfach zu groß für einen einzelnen Wolf. Deswegen werden diese vermutlich auch nur in Zeiten von Nahrungsmangel angegriffen, da das Verletzungsrisiko für die Wölfe sehr hoch ist.

Wie alle Beutegreifer vermeiden sie Verletzungsgefahren.

Wölfe und Raben. Eine beeindruckende Partnerschaft. Aus Elli H. Radinger „Die Weisheit der Wölfe“

Rabe und Wolf verbindet eine Jahrtausende alte Partnerschaft.

Sie haben nicht nur beide ein schlechtes Image sondern auch eine hohe Intelligenz, Familiensinn und ausgeprägtes Sozialverhalten.

Etwas was uns in unserer heutigen, Egozentrierten und Selbstoptimierten Gesellschaft abgeht.

Entdecken Raben einen Tierkadaver, welchen sie mit ihren Schnäbeln nicht öffnen können, rufen sie bei Wölfen um Hilfe.

Innerhalb kurzer Zeit kommen Wölfe zum Kadaver und „öffnen“ diesen, zur Freude der Raben.

Wölfe sind bei Beute, welche sie nicht selbst erlegt haben sehr vorsichtig.

Den Raben scheinen sie zu vertrauen, das der Kadaver auf natürliche Weise verendet sprich gestorben ist.

Eine erfolgreiche Jagd von Wölfen wird zu 80% Prozent von Raben begleitet. Eine von Kojoten nur zu 3%.

Rufen die Wölfe durch das gemeinsame Heulen zur Jagd auf, bedeutet dies für die Raben, gleich gibt es Futter.

Mensch, Wolf und Rabe?

Nach einer Jahrtausendealten Sage soll der Nordische Allvater Odin mit seinen beiden Raben Hugin (Gedanke) und Munin (Erinnerung), sowie den beiden Wölfen Geri und Freki auf die Schlachtfelder begleitet worden sein um die Leiber der Gefallenen zu verzehren, damit deren Seelen von den Walküren nach Walhalla gebracht werden konnten.

Der Forscher Bernd Heinrich stellte sich die Frage, ob dies eine alte mächtige Jagdkultur beschreibt, welche wir Menschen einst besaßen aber zugunsten von Ackerbau und Viehzucht aufgaben?

Surplus Killing, oder auch Mehrfachtötungen durch Wölfe.

Wie kommt es zu dem Phänomen?

Ist eine Schafherde zu eng eingezäunt (aus welchen Gründen auch immer) und ein oder mehrere Wölfe dringen in die Herde ein, ist Panik unter den Schafen vorprogrammiert. Den Schafen fehlt Ausweichfläche, bei der sie sich in Sicherheit bringen können. So rennen sie in Panik hin und her und sowohl Schafe wie Wolf verhalten sich nicht mehr natürlich. 

Dadurch wird jedesmal aufs neue der Beutereflex neu ausgelöst und es kommt zu diesem Tötungsrausch.

Normalerweise frisst ein Wolf seine Beute fast vollständig auf bzw lässt die Reste für die Aasfresser übrig. Die Natur kennt keinen Abfall.

In dieser Situation ist der natürliche Beutetrieb außer Kraft gesetzt und der/die Wölfe töten reflexartig, bis keine Beutetiere mehr vorhanden sind.

Bei Wildtieren sind diese Mehrfachtötungen extrem selten.

Bejagung und Ausrottung der Wölfe.

Bereits unter Karl dem Großen (747 – 814) wurde die Ausrottung der Wölfe beschlossen. 

Der Grund ist damals wie heute der gleiche. Es ging sich um das Jagdvergnügen der hochherrschaftlichen Herren, die Hirsche, Rehe usw. für sich selbst beanspruchten und keinen Konkurrenten dulden wollten. 

Noch heute gibt es die Begriffe von Hoch- und Niederwild. Das Hochwild war den Adeligen vorbehalten.  

Ausserdem fürchteten sie um Steuereinnahmen von Bauern, die Verluste durch Wolfsrisse zu beklagen hatten.

Die Parallelen sind auch heute zu ziehen.

Fehlverhalten von Menschen gegenüber den Wölfen.

Als Beispiel müssen wieder die beiden Wölfe Punkti und Kurti herhalten, welche mutmaßlich von Soldaten angefüttert wurden. Die beiden Wölfe erfuhren eine traurige Berühmtheit, da sie die Scheu vor Autos und Menschen verloren hatten und bei Autofahrern um Futter bettelten. Bis das beide ihr Leben verloren. 

Der Mensch muss einfach solche scheuen Tiere in Ruhe lassen und darf sich nicht durch falsch verstandene Tierliebe einmischen.

Raubtiere anzufüttern ist der denkbar schlechteste Weg mit solchen Tieren umzugehen. 

Was tun wenn man tatsächlich einem Wolf im Wald begegnet?

Eines vorneweg. Wenn man sich in keinem Wolfsgebiet befindet, ist es wahrscheinlicher das es sich um einen freilaufenden Hund handelt. Der Grauwolf sieht einem Schäferhund zum verwechseln ähnlich. Von einem tschechischen Wolfshund ganz zu schweigen.

Für den Fall der Fälle.

Hunde müssen an die Leine, denn ein Hund ist für einen Wolf ein Eindringling und dieser wird bekämpft. 

Wölfe haben eine natürliche Scheu vor Menschen, bedingt durch unseren aufrechten Gang. Auch wenn dieser durch das dauernde Handystarren nicht unbedingt als aufrecht bezeichnet werden kann.

Bleiben sie ruhig stehen und erstmal keine hektischen Bewegungen und halten sie Abstand. Wegrennen ist auch keine kluge Entscheidung, auch wenn diese unserem natürlichen Fluchtreflex entspricht. 

Hat der Wolf sie noch nicht wahrgenommen, machen sie auf sich aufmerksam durch lautes reden oder in die Hände klatschen.

In der Regel wird der Wolf verschwinden.

Versuchen sie auf keinen Fall den Wolf anzulocken oder gar zu streicheln!

Wölfe müssen ihre natürliche Scheu vor uns Menschen behalten.

Hier kann als schlechtes Beispiel nur das Wildschweinproblem in Berlin dienen. Hier hat der Mensch, durch Unwissenheit, Ignoranz oder falsch verstandenem Tierschutz dafür gesorgt, das die Wildschweine immer mehr die Scheu vor dem Menschen verloren haben. Siehe ARD Doku, die Hauptstadt der Wildschweine.

Ein kleiner Vergleich gefällig?

Ein Wildschweinkeiler kann locker 120-150kg auf die Waage bringen, bei einer Geschwindigkeit von bis zu 40km/h.

Ein Wildschwein ist fast gleich schnell wie ein Wolf, bei dem fast vierfachen Körpergewicht. Von den Hauern ganz zu schweigen.

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